Kultur & Unterhaltung

6. März 2023

Marlene Dietrich

Christa Krings brachte den Lebenslauf von Marlene mit all seinen Höhen und Tiefen in sehr beeindruckender Weise auf die Bühne.

Christa Krings brachte den Lebenslauf von Marlene mit all seinen Höhen und Tiefen in sehr beeindruckender Weise auf die Bühne.

im Duvenstedter Salon

Freitag, der 3. Februar, wird bei den Besuchern des Duvenstedter Salons sicher noch länger nachhallen. Die Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin Christa Krings brachte gemeinsam mit dem Pianisten Sebastian Hubert eine wunderbare Hommage an den deutschen Weltstar auf die Bühne des Max-Kramp-Hauses.

Christa Krings war an diesem Abend Marlene Dietrich! Sie brachte die Anfänge einer deutschen Schauspielerin in Erinnerung, die dem Ruf Hollywoods folgte, ihre großen Erfolge („Zeugin der Anklage“), ihren Lebensstil, ihre Liebschaften mit beiden Geschlechtern, aber auch ihre Neigung, Gäste zu bewirten. Auch dass Marlene leidenschaftlich kochte, wovon bei Dreharbeiten die Crews ebenso profitierten wie ihre Schauspielkollegen. Das Duvenstedter Publikum erfuhr, dass etwa Charles Laughton drehfreie Tage nutzte, um sich am Set von der Dietrich kulinarisch verwöhnen zu lassen. Aus der beeindruckend langen Reihe von Liebesbeziehungen ragten die zu Schriftsteller Erich Maria Remarque und zu Schauspieler Jean Gabin heraus. Alle schwärmten von ihr – sicher nicht nur wegen ihrer Kochkunst.

Auf die Bühne kamen selbstverständlich viele musikalische Höhepunkte der beeindruckenden Karriere. Hierbei war Sebastian Hubert ein kongenialer Partner von Christa Krings, der ihr verbal wie musikalisch die Bälle nur so zuwarf. Neben „You’re the cream in my coffee“ und „You do something to me“ auch Lieder, die mit Marlene Dietrich eng verknüpft sind wie „Ich bin die fesche Lola“, „Vor der Kaserne“ und „Sag mir, wo die Blumen sind“.

Die Tatsache, dass Marlene Hitler-Deutschland den Rücken kehrte, 1939 die US-Staatsbürgerschaft erhielt und für die amerikanischen Truppen in „Front-Theatern“ des Zweiten Weltkrieges auftrat, machte sie im Nachkriegsdeutschland zur „Persona non grata“. Sie verbrachte ihren Lebensabend in Paris und fand auf eigenen Wunsch ihre letzte Ruhestätte in Berlin.

Christa Krings brachte Marlenes Leben mit all seinen Höhen und Tiefen in sehr beeindruckender Weise auf die Bühne. Beachtlich auch, in welcher Geschwindigkeit sie während ihres Programms die Garderobe wechselte.

Als sie bei der Zugabe „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ in einem grünen Paillettenkleid sang, spendete ein begeistertes Publikum langanhaltenden Applaus.

Fazit: Es war wieder ein toller „Salon-Abend“!

Heinrich Engelhardt