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2. Mai 2022

Die Ringelnatter

Die Ringelnatter ist eine der am häufigsten in Deutschland vorkommenden Schlangenarten. Sie ist hell- bis dunkelgrau gefärbt mit verschiedenartig dunklen Flecken am Rücken und an den Seiten. Besonders gut zu erkennen ist sie durch die zwei gelben, halbmondförmigen Flecken am Hinterkopf. Eine ausgewachsene Schlange ist zwischen 80 und 150 Zentimeter lang, in Einzelfällen gibt es auch größere Exemplare, wobei die Weibchen größer und kräftiger sind als die Männchen. Ein weiteres Kennzeichen ist die runde (Augen-)Pupille.

Die Ringelnatter ist für Menschen ungiftig und ungefährlich. Allerdings verspritzt sie ein übelriechendes Sekret aus ihren Analdrüsen, wenn sie sich bedroht fühlt. Zudem kann sich die Schlange tot stellen, indem sie sich mit geöffnetem Maul und heraushängender Zunge auf den Rücken legt. Sie bevorzugt feuchte Gebiete und lebt häufig an Teichen, Seen und langsam fließenden Gewässern. Die Ringelnatter kann sehr gut schwimmen und tauchen. Am liebsten frisst sie Frösche und Kröten, aber auch Fische, Molche und landlebende Tiere wie Eidechsen und Kleinsäuger stehen auf ihrem Speiseplan. Die Schlange ist tagaktiv und wechselwarm, das heißt, sie kann ihre Körpertemperatur nicht selbst erhalten. Um warm zu werden, badet sie gern auf Steinen oder am Wegesrand in der Sonne. Wird es zu heiß, sucht sie schattige Plätze auf. 

Eine weitere Besonderheit ist, dass sich die Ringelnatter, wie alle Schlangen, häutet. Da die Haut nicht mitwächst, muss sie die alte in regelmäßigen Abständen abstoßen, denn darunter liegt die neue, größere Haut. Für die Winterzeit suchen Ringelnattern gern zu mehreren ein Winterquartier an Waldrändern oder in Komposthaufen auf und tauchen erst im März oder April wieder auf. 

Dr. Stefanie Zimmer,
Referentin für Umweltbildung beim NABU Hamburg