Kultur & Unterhaltung

6. Juli 2021

Einen schönen Lese-Sommer

Buchtipps von Heike Klauder

 

 

Anne de Walmont

Und an den Rändern nagt das Meer
Sieben Monate allein auf einer Insel: Keine deutsche Insel ist so einsam wie Trischen, 20 Kilometer vor Cuxhaven im Wattenmeer der Nordsee ausgeliefert. Nur ein Vogelwart darf die kleine Insel betreten. Sieben Monate lebt Anne de Walmont dort in einer kleinen Holzhütte. Lebensmittel und Trinkwasser bringt ihr ein Versorgungsschiff. Einzig und allein die unzähligen Vögel leisten ihr auf der Insel Gesellschaft. Mit Anne de Walmont tauchen wir ein in die große Weite über dem Meer, die Ruhe, die das Alleinsein mit sich bringt, und den nie enden wollenden Rhythmus von Ebbe und Flut. Ebenso fesselnd wie persönlich erzählt sie von ihrem Leben in der Natur und davon, wie es ist, wenn einem beim Kochen ein Zilpzalp über die Schulter schaut. Faszinierend und kurzweilig zu lesen!

 

 

 

 

Karsten Dusse

Achtsam morden am Rande der Welt
Mit „Achtsam morden“ fing alles an: Björn Diemel musste ein Achtsamkeitstraining machen, sonst hätte sich seine Ehefrau mit der kleinen Tochter aus dem Staub gemacht. Von da an änderte sich Diemels Leben. Er wurde Anwalt eines Clans und entwickelte sich stets weiter, vor allem in „Das Kind in mir will achtsam morden“.
Acht Morde später und von der Ehefrau geschieden stellt sein Coach fest, dass Diemel in einer ausgewachsenen Mid­life-Krise steckt und schickt ihn auf Pilger-Tour auf den Jakobsweg: „Achtsam morden am Rande der Welt“. Auch der dritte Roman ist Karsten Dusse großartig gelungen, witzig, ideenreich und intelligent erzählt.

 

 

 

 

 

 

 

Sylvia B. Lindström

Ein Meer aus Licht und Farben
Sylvia Brandis sieht in Deutschland als alleinerziehende Mutter ohne Job und festen Wohnsitz einer ungewissen Zukunft entgegen. Also gibt sie ihrem Leben eine ganz neue Wendung und wandert mit ihrem kleinen Sohn Hauke nach Schweden aus – ein Land, das sie lediglich aus Astrid Lindgrens Kinderbüchern kennt. Ihr Sehnsuchtsort ist eine heile Welt mit einsamen Wäldern, Seen, gemütlichen Holzhäusern, mit freundlichen und toleranten Menschen.
Doch der Alltag auf Öland, einer Insel im Südosten Schwedens, wo sie schließlich landet, sieht anders aus: Wer hier Fuß fassen will, darf sich für keine Arbeit zu schade sein. Und so gründet Sylvia zusammen mit einem öländischen Fischer eine kleine Firma, die Holzpferde herstellt. Sie verdingt sich zudem als Dolmetscherin, Zeitungsbotin, Aushilfskraft im ambulanten Pflegedienst und vor allem als Spezialistin für Problempferde.
Neben ihrer eigenen Lebensgeschichte erzählt Sylvia Brandis informativ über Kultur und Politik, Eigenheiten und Gepflogenheiten des beliebten Landes.

 

 

 

 

 

 

 

 

Sebastian Fitzek
Der erste letzte Tag. Kein
Thriller
Ja, Sie haben richtig gelesen. Sebastian Fitzek, der Thriller-Autor Deutschlands, hat keinen Thriller geschrieben … sondern erzählt von einem Roadtrip voller Komik, Dramatik und unvorhersehbaren Abzweigungen.
Livius Reimer macht sich auf den Weg von München nach Berlin, um seine Ehe zu retten. Als sein Flug gestrichen wird, muss er sich den einzig noch verfügbaren Mietwagen mit einer jungen Frau teilen, um die er sonst einen großen Bogen gemacht hätte. Zu schräg, zu laut, zu ungewöhnlich – mit ihrer unkonventionellen Sicht auf die Welt überfordert Lea von Armin Livius von der ersten Sekunde an. Bereits kurz nach der Abfahrt lässt Livius sich auf ein ungewöhnliches Gedankenexperiment von Lea ein – und ahnt nicht, dass damit nicht nur ihr Roadtrip einen völlig neuen Verlauf nimmt, sondern sein ganzes Leben!

 

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