Kirche

25. Februar 2022

Das dritte Corona-Frühjahr

Pastor Fahrs Worte

Und keine Ahnung, wie es weitergeht. Und definitiv keine Lust mehr auf das Thema.

Also, was können wir tun, um den Corona-Blues zu vertreiben? Zum einen: Lassen Sie uns daran denken, was trotz allem gut in den vergangenen zwei Jahren war. Was war trotzdem möglich? Was war vielleicht sogar besonders? Welches besondere Geschenk hat mir das Leben gemacht? Vielleicht war doch nicht alles schlecht. Vielleicht gab es allerhand, an das zu denken fröhlich und tröstlich stimmt. Wir haben in den Corona-Jahren sehr schöne Videos aufnehmen können, die im Netz bei YouTube immer noch zu finden sind. Durch die Hilfe der Impfungen konnten wir im vergangenen Jahr zu einigen sehr schönen Gottesdiensten, Konzerten und Veranstaltungen einladen, vieles in kleinerem Rahmen, aber trotzdem schön und stimmungsvoll. Ich hatte Gelegenheit, über vieles nachzudenken, im Netz zu diskutieren und konnte lernen, unsere Website aktuell zu halten. Privat war auch das eine oder andere möglich – manche andere Aktivitäten liegen immer noch auf Eis. So wissen wir etwa noch nicht, wann das Orchester seine Probenarbeit wieder aufnehmen kann oder das Amateurtheater wieder spielen darf. Umso mehr freuen wir uns, dass wir im vergangenen Jahr wenigstens das Picknickkonzert hatten oder das Zwei-Personen-Stück „Achterbahn“ im Max-Kramp-Haus. Wir hatten die Vernissage von „ART an der Grenze“ mit wunderbarer Jazzmusik und in der „Kunstkirche“ den Buchvorstellungsabend des örtlichen Buchhandels. Und wir hatten insbesondere im Advent besondere musikalische Auftritte und durften sogar ein wenig Weihnachten feiern. Also, es war nicht alles schlecht. Und Ihnen fällt vielleicht noch mehr ein, an das Sie gern zurückdenken.

Zum anderen: Selbst wenn diese Welt nach Naturgesetzen abläuft, zu denen auch für uns lästige und gefährliche Umstände gehören, selbst wenn wir normalerweise nicht auf ein Wunder vertrauen können, weil Natur Natur bleibt: Gott ist ja nicht weg! Immer mehr Menschen zweifeln an den alten Dogmen, an den alten Geschichten, an dem, was wir – vorgeblich – glauben sollen – und werfen gleich alles über Bord. Erst recht, wenn sie ein schweres Schicksal zu tragen haben. Das ist so schade. Denn ein vernunftgemäßes, wissenschaftliches Leben in dieser Welt ist gut mit einem Glauben an den liebevollen Schöpfergott vereinbar. Dieser Schöpfergott macht sich mit uns gemein, wird einer von uns, teilt unser Schicksal und öffnet uns einen Weg in eine neue Welt, wenn wir diese verlassen müssen. Solange wir in dieser Welt sind, müssen wir ertragen, wie diese Welt ist. Aber wir müssen es nicht ohne geistliche Unterstützung, ohne Trost und ohne Hoffnung tun. Die Verbindung, die Gott in Jesus mit uns eingegangen ist, führt uns nicht nur durch Karfreitag nach Ostern, sondern zu der Hoffnung, dass niemand von uns auf Dauer verloren ist. Selbst im Tod nicht. Und das kann uns jetzt schon ein wenig Himmel auf die Erde bringen. Ihr Lieben, da kann uns Corona doch mal gern haben … (Aber bitte die vernünftigen Schutzmaßnahmen nicht aus den Augen verlieren!)

Peter Fahr

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