Rundblick

17. April 2025

Parksituation eskaliert

Anlieger im Tannenhof fühlen sich nicht wahrgenommen

Die Anlieger der Straße Tannenhof in Lemsahl-Mellinstedt sind frustriert. Seit Jahren kämpfen sie mit einer zunehmend angespannten Parksituation in ihrer einst ruhigen Anliegerstraße. Was einst eine beschauliche Nachbarschaft mit großzügigen Siedlergrundstücken war, hat sich durch Nachverdichtung und den Bau mehrerer Wohneinheiten stark verändert.

Früher waren die Grundstücke am Tannenhof mit jeweils einer Wohneinheit und einer Fläche von etwa 1500 Quadratmetern ausgestattet. Doch im Laufe der Jahre haben viele alteingesessene Bewohner ihre Grundstücke verkauft, und die neuen Eigentümer haben oft mehrere Wohneinheiten errichtet. Aus einer einzigen Wohneinheit wurden häufig vier, was nicht nur die Anzahl der Bewohner, sondern auch die Anzahl der Fahrzeuge in der Straße erheblich erhöht hat. Die Folge: Ein akuter Mangel an Parkraum.

Besonders an Wochenenden und Feiertagen wird die Situation kritisch. Anwohner berichten von teils chaotischen Zuständen, die es Rettungsdiensten unmöglich machen, im Notfall schnell zu reagieren. „Wir möchten nicht warten, bis es zu einem Ernstfall kommt“, äußert sich ein besorgter Anwohner. Trotz mehrfacher Hinweise an die Bezirkspolitik und die Polizei hat sich bislang wenig verändert.

Ein besonders einschneidendes Ereignis fand vor einigen Monaten statt, als die Polizei plötzlich ein stillschweigendes Abkommen aufkündigte, das es Fahrzeugen erlaubte, mit zwei Rädern auf dem Kantstein zu parken. An einem einzigen Tag wurden Strafzettel in Höhe von über 2500 Euro ausgeteilt, was die Anwohner zusätzlich verunsicherte. Die Begründung: Die Fahrzeuge würden den Fußgängern den Zugang zum Gehweg verwehren. Ironischerweise ist die Situation durch die an der Straße stehenden Bäume, die den Gehweg ebenfalls einschränken, nicht besser geworden.

Um ein klareres Bild der Anwohnermeinung zu erhalten, führten einige Bewohner im Dezember und Januar eine Befragung durch. Rund 80 Anwohner gaben ihr Feedback zur Parksituation ab. Die zentrale Frage war, ob sie bereit wären, wieder mit zwei Rädern auf dem Gehweg zu parken, sofern dies durch das Verkehrszeichen 315 erlaubt wäre. Die Rückmeldungen waren eindeutig: Es gab keine nennenswerten Gegenargumente. Die Anwohner sind offen für jede sinnvolle Regelung, die von den Behörden vorgeschlagen wird.

„Es kann nicht sein, dass wir mit unserem Problem alleingelassen werden, bis es zu einem ernsthaften Vorfall kommt“, so ein weiterer Anwohner. Die Anlieger des Tannenhofes fordern nun ein Umdenken von den zuständigen Behörden und eine Lösung, die sowohl den Bedürfnissen der Anwohner als auch der Fußgänger gerecht wird. Die Zeit drängt, und die Anwohner hoffen auf ein baldiges Umdenken, um Sicherheit und Lebensqualität in ihrer Nachbarschaft zu gewährleisten.

Jens Buczylowski