Kleine Nadelstiche in Duvenstedt
Die zweite Impfung gegen das Coronavirus ist erfolgt
Endlich war es soweit: Der zweite Impftermin der langersehnten Impfung gegen SARS-CoV-2 stand für den 4. Februar 2021 im Kalender. Genau drei Wochen zuvor wurden sowohl Bewohner als auch Mitarbeiter im A&V Haus Duvenstedt wohnen, betreuen, pflegen GmbH das erste Mal geimpft. Es heißt, dass wir etwa sieben Tage nach der zweiten Impfung den vollen Umfang an Schutz gegen das Coronavirus haben. Ein Ziel, dessen Weg für uns alle immer von Unsicherheit, Angst, aber auch ganz großer Zuversicht geprägt war. Tatsächlich ist das Coronavirus bei uns im Haus bisher nicht ausgebrochen.
Der lange Sommer und der Herbst waren von vielen Schutzmaßnahmen begleitet, wie z.B. bei der Besuchsregelung. Es kostete den Bewohnern und ihren Angehörigen, aber auch uns sehr viel Kraft, alle Maßnahmen regelkonform umzusetzen. Als sich Ende Dezember medial die Information verbreitete, es könnte bereits nach Weihnachten mit dem Impfen „losgehen“, sahen wir das langersehnte Licht am Ende des Tunnels schließlich immer näherkommen.
Das Impfen selber bedeutet ein kleiner Nadelstich. Was aber um dieses Prozedere herum geplant, organisiert und bedacht werden musste, ist immens. Die Hamburger Behörde hat die Aufgaben rund um das Impfen an eine so genannte „Taskforce Impfen“ erteilt, die sich aus kompetenten Mitarbeitern des DRK zusammensetzt.
Wir haben den Tag davor genutzt, um aus einem Seniorenheim ein kleines Impfzentrum entstehen zu lassen. In jedem Wohnbereich wurde jeweils ein Bewohnerzimmer zu einem Impfzimmer umfunktioniert. Im Untergeschoss musste der Therapieraum für die Impfung der Mitarbeiter herhalten. Benötigt wurden ausreichend Stühle, Tische, Abwurfbehälter und Trennwände. Ein Raum war ausschließlich als Materiallager und zur Aufbereitung des Impfstoffes vorgesehen. Es war unglaublich spannend zu sehen, mit wieviel Vorsicht und Gefühl die kleinen Ampullen bewegt wurden, bevor die Spritzen aufgezogen werden konnten. Der Impfstoff sei „sehr anfällig“. Ein weiterer Raum stand für die Verköstigung der helfenden Hände zur Verfügung. Unterstützt wurden wir von Herrn Dr. Diederich und Frau Raczak aus Duvenstedt, die mit jeweils einer medizinischen Fachkraft anrückten, um unsere Bewohner zu impfen.
Als dann schließlich losgelegt wurde, standen alle – auf Abstand – in Warteschlangen. Um unsere Unterlagen kümmerten sich Dokumentare. Es wurde wie wild kopiert, getackert und gestempelt. Im Anschluss an das Impfen mussten Bewohner und Mitarbeiter noch für kurze Zeit sitzenbleiben, um mögliche negative Reaktionen beobachten zu können. Beide Impftage waren aufregend, kraftraubend und stressig. In unserer Erinnerung ist allerdings vielmehr hängengeblieben: Dass wir mit unterschiedlichen Helfern zusammenkamen, um gemeinsam mit großem Engagement und viel positiver Energie an einem Strang zu ziehen. Somit hat uns dieses „Event“ auch viel Spaß bereitet.
Nikolai Noack