Sport & Freizeit

24. Juni 2020

Wie die DiDuFiLas durch die Corona-Zeit kamen und kommen

Heute kommen wir, die DiDuFiLas (Die Duvenstedter Fitness Ladies) unter Leitung von – wie sie liebevoll von der Vereinsführung genannt wird – DSV-Tausendsassa Sabine Hagelstein, zu Wort. Wir berichten Euch, wie wir durch die von Corona-Pandemie-Auflagen geprägte Zeit kamen und kommen und trotz aller Widrigkeiten sonntäglichem Sport nachgehen konnten und können. Und das kam so: Alles fing damit an, dass wir uns aufgrund der coronabedingten Kontaktverbote zunächst nicht mehr sonntags um 10 Uhr in der großen Sporthalle in Duvenstedt treffen konnten, um gemeinsam zu trainieren und zu schwitzen. Zu erwähnen ist dabei, dass sich die DiDuFiLas nicht nur durch sportlichen Ehrgeiz auszeichnen. Vielmehr macht unsere Gruppe, die beim DSV übrigens offiziell Lady-Fitness heißt, u.a. unser Humor aus. Die sonntägliche Veranstaltung ist also nichts für spaßbefreite oder schweißallergiegeplagte Teilnehmer und Aspiranten (hat es alles schon beim DSV gegeben, hört man …). Über Lachverbote beim Sport können wir also nur müde lächeln. Und schließlich hilft ein Lächeln beim Sport ja über so manches Konditionstief hinweg.

Weil wir nun so eine humorige und gesellige Runde sind, traf uns das Kontaktverbot zunächst besonders empfindlich. Wo sollten wir von Homeschooling, Videokonferenzen, teils launischem Nachwuchs, Back-, Koch- und Lieferwahn für und an die Enkel geplagten Ladies nun mit all unserer noch übriggebliebenen Energie hin?! Immer nur Cool Down nach beinhartem Work-Out à la Hagelstein war auf Dauer für uns nicht das Wahre … Kurz, die Laune war nach den Märzferien, auch als Hamburger Ski-Ferien bekannt, nahezu auf dem Nullpunkt angelangt. Doch siehe da, endlich erschien uns ein Licht am Ende des jedenfalls in der gewohnten Form sportfreien Tunnels. Was zunächst mit Einladungen zu „HIIT (High Intensity Intervall Training)-Hausaufgaben“ der Chefin begann, gipfelte bald schon in einem Feuerwerk aus dem Reich der digitalen Medienwelt: Jitsi Meet. In den Ohren mancher mag dies nach fernöstlicher Kampfsportart klingen. Tatsächlich ist Jitsi Meet aber eine Möglichkeit, auf körperkontaktfreiem Wege Muskelgruppen an sich kennenzulernen, von denen die meisten von uns Ladies noch nicht einmal wussten, dass wir sie überhaupt am Körper tragen. Endlich war der Damm gebrochen und Sabine, unser Tausendsassa, konnte hemmungslos all unsere „Lieblingsübungen“ wie etwa Hockergymnastik vor dem heimischen Tablet oder Smartphone mit uns ausleben. Da war sie endlich wieder, die nötige Würze, die das Leben einer Frau unter und über 40 an einem Sonntag in Duvenstedt erst lebens- und liebenswert macht.

Der Arbeitseifer unserer „schwarzen Sportlerseele“ Sabine, die kein Erbarmen mit uns kennt, gleich wie oft unter ihren Wiederholungen gejammert, gestöhnt und teils, ja, ich muss es hier einmal offen bekennen, auch geflucht wird, war geweckt.

Mit Hilfe einer professionellen Apparatur zur Befestigung ihres Smartphones während der Videokonferenzsportstunde, konstruiert von ihren baufreudigen, emsigen Enkeln aus dem Schleswig-Holsteinischen, lief sich die Chefin erst so richtig warm.

Mit unaufhaltsamem Engagement schickte uns Sabine über unsere WhatsApp-Gruppe „Lady Fitness“ fortan sonntägliche Links, die uns die digitale Sportwelt und, was vielleicht noch spannender war, Einblicke in die unterschiedlichsten heimischen Wohnzimmer, Keller und andere Home-Sportstudios eröffneten.

Wäre da nur nicht das Problem mit der Leistungsfähigkeit der digitalen Datennetze gewesen, die uns leider mundtot und zuweilen unsichtbar machte. Denn während des sonntäglichen Trainings mussten schon bald unsere Kameras und Mikrofone ausgeschaltet bleiben, wollten wir keinen Verbindungszusammenbruch provozieren. So mussten wir, an Sehnsucht nach Live-Begegnungen leidende Fitness-Ladies, vorläufig ein zwar nicht mehr so sehr tristes Sportlerleben, aber doch ein im Vergleich zu alten Zeiten vergleichsweise kärgliches Dasein fristen. Früher dachte man, hoffentlich wird alles besser. Heute wäre man froh, wenn einiges wie früher wäre. Bis zur Lockerung der Corona-Auflagen sollten jedenfalls noch einige Wochen vergehen.

Doch ebenso wenig wie es uns an Spaß und Humor beim Sport fehlt, so kennt man uns auch nicht als Trübsal blasende Mädels. Auch die Kreativität Sabine Hagelsteins kennt offenbar keine Grenzen. Was haben wir nicht alles an herrlichen Übungen trainieren dürfen. Da wären zum Beispiel passend zu der damaligen Jahreszeit die Fingerspiele „Hase und Nest“ oder „Jäger und Hase“, die jeweils im Wechsel zu wahren Höchstleistungen an Synapsenbildung in unseren Gehirnen führten.

Die allseits beliebte Hockergymnastik fand ja bereits Erwähnung. Selbst als Sabines Datenleitung eines Sonntags zusammenbrach, konnte uns dies nicht vom gemeinsamen Sporteln abbringen. Spontan sprang glücklicherweise Yvonne aus der Sport-Spiel-Spaß-Gruppe am Donnerstag ein, um die Regie zu übernehmen und uns ordentlich einzuheizen. Von dem dadurch verursachten Muskelkater erzählen wir uns noch immer … Kurz und rund – es war zwar nicht mehr alles wie früher, aber zu Sportmuffeln wurden wir infolge der Corona-Pandemie-Auflagen auch nicht. Welch ein Segen und welch ein Glück, dass der DSV und Sabine so rasch umswitchen konnten! Seit zwei Wochen sind wir schon wieder so weit, dass wir unsere sonntäglichen Sporttreffen, unter Wahrung gebührender Abstands- und unter Beachtung der Hygieneregeln wie bei der Gymband-Ausgabe per Grillzange, nach draußen in den Duvenstedter Brook oder Wohldorfer Wald zum Walken und Work-Outen verlagern können.

Auch das ist ein Segen, nun wieder live und in Farbe miteinander klönen zu können, sich über die jeweiligen häuslichen Situationen austauschen und nicht zuletzt miteinander scherzen zu können. Auch die berühmten Abdehngrüße via Oberarm bzw. Schulter an Reinhard, Sabines Mann, sind nun endlich wieder live möglich. Abschließend muss ich bei all den Beschränkungen, die uns die aktuelle Lage beschert, doch bemerken, dass sie auch unser Bewusstsein für menschliche Interaktion schärft und uns diese noch einmal ganz besonders zu wertschätzen lehrt. Das empfinde ich bei all den Wi­drigkeiten als ungemeinen Gewinn!

Wir Mädels freuen uns nun auf zahlreiche weitere gemeinsame, sportliche Veranstaltungen im Freien wie unsere traditionellen DiDuFiLa-Fahrradtouren vor und nach den Sommerferien, bei denen wir traditionell früher beginnen, um dafür später aufhören zu können. Das köstliche Picknick aus gemeinsam zusammengetragenen, selbstgemachten
Speisen und Getränken darf dabei selbstredend nicht fehlen. Nicht zuletzt freuen wir uns natürlich auch schon auf die alljährliche hagelsteinsche Statistikauswertung zu Beginn des Jahres 2021, bei der niemand wird vorgeben können, keine hinreichende Sportgelegenheit gehabt zu haben, um sich an die Tabellenspitze zu katapultieren.

Ganz herzliche, sportliche
Grüße aus und nach Duvenstedt
von den DiDuFiLas!