Vierfleck-Libelle
Zwischen Himmel und Wasser
Die Vierfleck-Libelle ist eine faszinierende Insektenart, die in vielen Gewässern in Deutschland zu finden ist – am besten an Teichen und Tümpeln, an dem die Ufer schön zugewachsen sind. Sie hat ihren Namen von den vier schwarzen Flecken auf ihren Flügeln, die gut sichtbar sind. Diese Libellenart kann eine Flügelspannweite von bis zu 8,5 Zentimetern erreichen.

Der Vierfleck kommt insbesondere an pflanzenreichen Still- und Moorgewässern vor.
Nach der Paarung legt die Vierfleck-Libelle bis zu 3500 Eier ab, und zwar im Flug. Sie berührt dabei mit ihrem Hinterleib immer wieder die Wasseroberfläche und entlässt die Eier ins Wasser. Einige von den Eiern bleiben an Wasserpflanzenstängeln kleben, andere sinken auf den Grund des Gewässers. Die Eier der Vierfleck-Libelle sind durch eine durchsichtige Hülle geschützt und werden gern von Algen bewachsen, sodass sie gut vor Fressfeinden getarnt sind.
Aus den Eiern schlüpfen die Larven. Sie leben die ganze Zeit im Wasser und sind sehr gefräßige, flinke Jäger. Nähert sich ein Beutetier, können sie ihre unter dem Kopf eingeklappte Fangmaske blitzschnell ausklappen und das Opfer ergreifen. Sie fressen vor allem kleinere Wasserinsekten wie Mückenlarven, aber auch Kaulquappen und Fischlarven sind nicht sicher vor ihnen. Da die Libelle nicht wie wir Menschen kontinuierlich wächst und sich ihre Haut nicht dehnen kann, muss sie sich immer wieder häuten. Bis zu 13 Mal streift sie ihre Haut ab. Ihr Leben als Larve dauert zwei bis drei Jahre. Wenn es so weit ist, klettert die Larve an einem Pflanzenhalm aus dem Wasser heraus. Ihre Haut am Rücken platzt auf, sie zwängt sich heraus und verwandelt sich in eine adulte, wunderschöne Libelle, die nur etwa sechs Wochen lebt.
Das Besondere an der Vierfleck-Libelle ist ihre beeindruckende Flugfähigkeit. Sie kann sehr schnell fliegen und ist dabei äußerst wendig. Mit ihren kräftigen Flügeln kann sie sogar auf der Stelle in die Luft steigen oder rückwärts fliegen.
Diese Libellenart ist sehr nützlich, weil sie hilft, die Zahl von Mückenlarven in Gewässern zu kontrollieren. Leider sind auch ihre Lebensräume bedroht. Verschmutzung und das Austrocknen von Gewässern machen es der Vierfleck-Libelle zunehmend schwer, geeignete Plätze zum Leben zu finden.
Die Vierfleck-Libelle kannst du besonders gut während ihrer Flugzeit von Mitte Mai bis August beobachten. Mehr Informationen findest du hier:
Dr. Stefanie Zimmer, Referentin für
Umweltbildung beim NABU Hamburg