Kultur & Unterhaltung

8. Dezember 2022

Der Buntspecht

Ein durchdringendes Klopfen hallt durch den Wald: Da muss ein Specht am Werk sein! Das charakteristische Hämmern mit dem Schnabel an Baumstämmen und das schwarz, weiß und rot gefärbte Gefieder sind besondere Merkmale eines Buntspechtes. Er ernährt sich im Sommer von Insekten und ihren Larven, die zwischen Rindenritzen und im Holz sitzen. Mit klopfenden Schnabelschlägen vergrößern die Buntspechte die Bohrlöcher ihrer Beute und ziehen sie mit ihrer langen Zunge unter der Baumrinde heraus. Im Winter, wenn es keine Insekten gibt, fressen Buntspechte vor allem Samen, Nüsse und Beeren. Bei einer Nahrung mit harter Schale wie Zapfen oder Nüsse klemmt der Specht diese zum Knacken in Baumspalten ein. Diese Spalten nennt man „Spechtschmieden“.

Ab Dezember bis März macht der Specht durch lautes „Trommeln“ auf hohle Baumstämme oder tote Äste auf sich aufmerksam. Dabei schlägt er mit mehreren Schnabelschlägen schnell hintereinander in das Holz. Mit dem „Trommeln“ lockt der Vogel Weibchen an und teilt Artgenossen mit, dass dieses Revier besetzt ist. Kopfschmerzen bekommt der Specht bei dem ganzen Gehämmere jedoch nicht, da sich zwischen Schnabel und Schädel eine Art Stoßdämpfer befindet. Nachdem sich der Specht mit dem Weibchen gepaart hat, hackt er eine Höhle in einen alten, morschen Baumstamm, in der das Weibchen die Eier ablegt und nach dem Schlüpfen die jungen Spechte heranwachsen. Spechte nutzen die Baumhöhle nur ein Mal und verlassen diese anschließend, sodass andere Vogelarten die Höhle als Wohnraum nutzen können.

Der Buntspecht lebt in Laub- und Nadelwäldern, in Parks und in Gärten mit alten Bäumen. Mit seinen kräftigen Zehen kann er hervorragend klettern. Außerhalb der Brutzeit ist er ein Einzelgänger. Der Buntspecht ist häufig im Duvenstedter Brook und Wohldorfer Wald zu hören und zu sehen.

Dr. Stefanie Zimmer,
Referentin für Umweltbildung beim NABU Hamburg

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