Kultur & Unterhaltung

23. Juni 2020

Worüber zu berichten wäre

Neues vom Orchester Duvenstedt

Wir befinden uns im Jahre 2020. Corona-Extra-Spezial, wohin man schaut. Die ganze Medienlandschaft ist zurzeit beherrscht von Covid-19. Die ganze Medienlandschaft? Nein. Ein kleines Dorf im Norden Hamburgs hört nicht auf, möglichst viel über das normale Leben zu berichten.

Schön, dass Sie heute den neuen Kreisel zur Hand genommen haben und gerade auf unserer Seite innehalten.
Da will ich gleich mit einer guten Nachricht beginnen: Was unsere Musikauftritte betrifft, haben Sie in diesem Jahr noch nichts verpasst. Es gab nämlich noch keine. Unser Frühjahrskonzert fand erst gar nicht statt. Die Maibaumaufstellung fand zwar statt, aber ohne uns. Auch musste eventuell Ihre Geburtstagsfeier oder Trauung, so Sie denn überhaupt gefeiert haben, ohne unseren musikalischen Akzent auskommen. Wir wünschen Ihnen trotzdem bzw. gerade deswegen von Herzen alles Gute.

Aber nur, weil man uns nicht in freier Wildbahn beobachten konnte, sind wir dennoch nicht untätig geblieben. Zunächst einmal haben wir den individuellen Übungsbetrieb in den eigenen vier Wänden etabliert. Zwar vielleicht nicht ganz in der Güte und Häufigkeit, wie es der Dirigent gerne sähe, aber immerhin ist bisher kein Instrument verstaubt. Darüber hinaus haben sich insgesamt elf Mitspielende unseres Orchesters beim Online-Orchester #Proben angemeldet und dort seit Ende März Woche für Woche ihren musikalischen Beitrag zu dem beständig wachsenden Online-Spaß geleistet.

Mit diesem Projekt wurde am 16. Mai auch der offizielle Weltrekord als größtes Online-Orchester der Welt aufgestellt. Insgesamt 1320 Mitspielende aus dem In- und Ausland, darunter eben auch elf aus unserem Orchester Duven­stedt, haben daran mitgewirkt. Herzlichen Glückwunsch!
Für September war wieder unsere Teilnahme am Internationalen Blasmusikfestival inBad Orb geplant. Allerdings ist das Festival inzwischen auf nächstes Jahr verschoben worden. Schade, aber nehmen wir es als geschenkte Zeit. Und das abgesagte Blasmusikfestival ist wieder etwas, über das ich in diesem Jahr im Kreisel nicht berichten werde.

Was wir aber sehr wohl und sehr gerne berichten können und wollen, ist die glückliche Ankunft von Orchester-Nachwuchs. Die gesunde und komplikationsfreie Geburt ist zweifelsohne ein schöner Lichtblick und wir freuen uns mit den zu Recht stolzen Eltern. Es wird zwar noch dauern, bis das Mäuschen ein Instrument halten oder gar spielen kann, aber die frühe Eingewöhnung ins Orchesterleben hat sich seit vielen Jahren und Generationen bewährt.

Unsere bereits beschriebene Teilnahme am Online-Orchester ist aber auch für sich genommen ein gutes Zeichen: Wo man sich umhört und wen man auch fragt, wir alle haben richtig Lust, uns sobald es wieder möglich und erlaubt ist, wieder zu gemeinsamen Proben zu treffen und das Versäumte möglichst bald aufzuholen. Mit virtuellen Online-Treffen und gelegentlichen Gesprächen über den Gartenzaun oder zufälligen Treffen auf dem Wochenmarkt kann man vielleicht die zwischenmenschlichen Kontakte gerade so am Laufen halten. Aber das musikalische Gemeinschaftserlebnis oder ein gelungener Auftritt vor fröhlichem Publikum sind einfach durch nichts zu ersetzen. Aber unsere Zeit wird wieder kommen.

Man hört ja immer wieder von Leuten, die die durch Corona gewonnene Zeit genutzt haben, um sich ein neues Hobby zu suchen. Vielleicht haben auch Sie sich etwas Neues gesucht und dabei vielleicht Ihr altes Blasinstrument (wieder-)gefunden und (wieder-)erlernt und möchten nun Ihre einsamen Probenstunden so bald wie möglich gemeinsam mit Gleichgesinnten fortsetzen?

Dann halten Sie sich schon mal die Donnerstagabende von 19 bis 21 Uhr frei für uns. Wenn alles soweit normal ist, dass wir unseren Probenbetrieb wieder aufgenommen haben, kommen Sie doch gern mal ganz unverbindlich mit Ihrem Instrument vorbei und erfahren mehr über unsere Musik, unsere Arbeit und das beschriebene musikalische Gemeinschaftsgefühl.

Unter www.orchester-duvenstedt.de gibt es weitere Infos und da steht dann auch, wann es wieder losgeht.

Christian Bauer